Nachtseiten der Urbanität
Der Flaneur in der Großstadt
Was verbirgt sich hinter diesem langen Namen? Was bedeutet das?
Dieses Projekt entstand aus dem Interesse an kulturwissenschaftlichen Themen, die inhaltlich vorwiegend Urbanität, moderner Gesellschaft, Postmoderne, Popkultur, Street-Art und Architektur berühren.
Natürlich haben wir noch weitere, vielleicht etwas konventionellere und weiter aufgespannte Interessen: Religionen, Soziologie, Kulturanthropologie und Philosophie.
Unsere Beiträge sollen sich alle in diesem Rahmen bewegen.
Der Titel stammt aus unserem ersten Beitrag. Walter Siebel bezeichnet mit der „Nachtseite“ die Nachteile der Urbanität:
Es gibt auch eine Nachtseite der Urbanität, und zu dieser gehört all das, was von je her an der großen Stadt kritisiert worden ist: Vereinsamung, Anonymität, die Stadt als Dschungel, als Ort des verwirrend Unbekannten, der Begegnung mit dem Fremden, auch dem bedrohlich Fremden.
Der Titel hat aber noch eine weitere Bedeutung.
Stellen wir uns vor, wir sitzen spät abends, es ist schon dunkel, in einem ruhigen gemütlichen Café – welches nur in der Großstadt noch geöffnet hat. Alle äußeren Sinne sind verlangsamt, aber der Geist ist aktiv. Was würde man jetzt reden? Über was würde man diskutieren?
Es ist unser Vorhaben, diese Stimmung, die sie in solchen Gesprächen entfalten kann, einzufangen und letztlich auch wiederzugeben. Es ist also die Nacht-seite in der Urbanität.
Der Flaneur ist eine Figur, die durch Walter Benjamin geprägt wurde. Sie gehört zu einer mittlerweile fest umrissenen, das heißt in der Soziologie beschriebenen, Figur, die sich autark und etwas losgelöst in der Stadt bewegt und beobachtet. Das Beobachtete wird vom Flaneur rezipiert und eventuell von ihm/ihr – sicherlich individuell und aufgrund seiner sozialen Rolle gefärbt – weitergegeben.
Wir wollen dieser Flaneur sein. Ein Flaneur, der beobachtet und dann davon berichtet. Wir schauen zu, machen uns Gedanken und diskutieren sie. Wir sind der Flaneur in der Großstadt. In der Urbanität. Des Nachts.
Formell ist geplant, dass wir uns stets in einem festen zeitlichen und thematischen Rahmen bewegen. Das Thema wird vorgestellt und das dialogisch durchgespielt und eventuell meinungsbasierend diskutiert. Das Ziel ist, dem Zuhörer das Thema näher zu bringen und eigene Gedanken anzuregen.
Zu guter Letzt noch eine „word cloud“, basierend auf dem Text von Walter Siebel. Damit wird in Schlagwörtern deutlich, wie unsere erste Stoßrichtung ist:
